|  |  | "Behauptet die Nullhypothese, es existiere kein Effekt (also z.B. kein Zusammenhang oder kein Unterschied), zählen auch kleinste Effekte als Beleg für die Richtigkeit der Alternativhypothese, wenn sich diese als statistisch signifikant erweisen. Da aber ... die Größe eines statistisch signifikanten Effekts vom Umfang der untersuchten Stichprobe abhängt, ist die Nullhypothese als theoretische Aussage ... gewissermaßen chancenlos." (Bortz, 1984, S. 487). 
        Statistische 
                Signifikanz gibt an, wie groß die Wahrscheinlichkeit 
                (p) ist, dass der mittlere Wert einer Messreihe von einem angenommenen 
                Wert abweicht, das heißt, ob die Hypothese (Ho), die Abweichung 
                sei rein zufällig, zurückgewiesen werden kann. Je größer 
                die Anzahl der Messungen, je präziser das Messinstrument und je 
                größer der gewählte p-Wert, desto kleiner ist 
                der Unterschied, der "entdeckt" werden kann.Voraussetzung: Bei den Messungen handelt es sich um rein zufällige 
                Wiederholungen der Messung eines Objekts, das sich durch und während 
                der Messung nicht verändert. In diesem und nur in diesem Fall kann 
                angenommen werden, dass der 'Messfehler' ab einer bestimmten anzahl 
                von Messungen (>10) nahezu normalverteilt ist, also eine 'Glockenkurve' 
                bildet.
 Merke: Es handelt sich hier um eine rein 'statistische Signifikanz'. 
                Die Frage, ob eine 
                Unterschied auch theoretisch (psychologisch, pädagogisch etc.) 
                und praktisch signifikant (bedeutsam) ist, hängt von der jeweiligen 
                Fragestellung ab.
 
 
 
                  Anwendung: 
                        Sinnvoll, wenn sehr kleine Unterschiede entdeckt werden sollen, 
                        der aus theoretischen oder praktischen Gründen von großer 
                        Bedeutung ist. In diesem Fall wählt man die Zahl der Messungen 
                        so groß, dass der Messfehler bzw. das 'Konfidenzintervall' 
                        kleiner wird als der zu entdeckende Effekt. Beispiel: Die gerinfügige 
                        Ablenkung des Lichts durch große Massen, wie sie von der speziellen 
                        Relativitätstheorie von Einstein vorhergesagt wird. Selbst 
                        eine nur gerngfügige, aber nicht durch Messfehler erklärbare 
                        Ablenkung genügte, um diese Theorie zu bestätigen. Von 
                        praktischer Relevanz wurde diese Bestätigung durch die Raumfahrt, 
                        wo auf lange Distanz bereits sehr geringe Ungenauigkeiten der Richtungsmessung 
                        zu großen Abweichung bei der Zielgenauigkeit und damit zum 
                        Scheitern ein Expedition führen können. (Beispiel) 
                  Gegen-Indikation: 
                        Wenn der vermutete oderr vorhergesagte Unterschied deutlich größer 
                        ist als zu entdeckende Bei sehr großen Mess-Stichproben (über 
                        N = 100) werden selbst sehr geringe und unbedeutsame Unterscheide 
              "signifikant". Wichtig: Man sollte hier immer von "statistischer Signifikanz bzw. Bedeutsamkeit" sprechen. Nicht einsetzbar, wenn die Schwankungen nicht zufällig bzw. 
                        normalverteilt sind.
 Es ist nicht möglich, die Stärke eines Effekts mit Hilfe 
                        von statistischen Signifikanzmaßen zu quantifizieren. Es ist 
                        sinnlos zu sagen "Unterschied A sei 'signifikanter' als Unterschied 
                  B", oder "Unterschied A sei 'fast' signifikant geworden".
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